Analog in Paris

Ich weiß nicht mehr genau, was mich angefixt hatte, jetzt plötzlich mit Film zu fotografieren. Vielleicht hatte ich einfach keine Lust mehr, SD-Karten mit unzähligen Fotos vollzuballern, um mir dann qualvoll die besten Werke rauszusuchen.

Minolta XD7 und MD Rokkor 50mm 1.4 mit Kodak UltraMax 400

Wochenlang hatte ich mir nun alte Kameras angeschaut. Auch befasste ich mich intensiver mit den Geheimnissen von 35mm-Filmen. Die Wahl fiel zunächst auf eine Olympus Trip 35, später dann auf die Minolta XD7 mit einem MD Rokkor 50mm, 1.4. Da ich aber diesen Selenzellen aus den siebziger Jahren (Olympus) nicht so wirklich traute und der Kurzurlaub nach Paris anstand, wurde schließlich die Minolta meine Begleiterin.

Die Filmauswahl fiel schließlich auf den Kodak Portra 400, den Ilford HP5 Plus sowie den Kodak Tri-X 400. In Paris sollte es dann noch der Kodak UltraMax 400 werden. Der Wiedereinstieg in die Welt der Analogfotografie konnte beginnen...

Minolta XD7 und MD Rokkor 50mm 1.4 mit Kodak UltraMax 400

Minolta XD7 und MD Rokkor 50mm 1.4 mit Kodak UltraMax 400

Minolta XD7 und MD Rokkor 50mm 1.4 mit Kodak UltraMax 400

Minolta XD7 und MD Rokkor 50mm 1.4 mit Kodak UltraMax 400

Anfänglich nicht ganz einfach war es, sich nach dem Frühstück zu entscheiden, welche Kamera mich tagsüber begleiten sollte. Denn zur Sicherheit hatte ich ja auch noch die (digitale) Fujifilm X100F mitgenommen. Und beide ständig mitschleppen... das wollte ich auch nicht.

Und dann begann schließlich dieses "bewußtere" Fotografieren. Den richtigen Moment erwartend. Man kann -im Normalfall- 36mal abdrücken und muß sich plötzlich angewöhnen, manuell scharfzustellen. Und zwar dieses bei beweglichen Motiven sehr schnell.

Anfänglich kontrolliert man auch ständig das Zählwerk. Die Minolta hat hierzu noch ein zusätzliches Kontrollfenster, in welchem ein roter Balken bis zum Ende mitläuft... bzw. mitlaufen sollte, falls sich der Film nach dem Einlegen vernünftig eingefädelt hatte. Und da begann der erste Fauxpas...

Irgendwann, am Ende der 3ten Filmrolle bei Nr. 32... KEIN roter Balken. Das Zählwerk hatte zwar stets und ständig mitgezählt, aber jetzt erst bemerkte ich, dass sich der Rückspulknopf beim Durchziehen nicht mitdrehte. Nach dem Öffnen der Rückwand sah ich dann das Malheur: Der Film steckte nicht in der Wickelspule. Der Klassiker. Und ungewollt musste ich nun doch auf einige Motive verzichten.

Minolta XD7 und MD Rokkor 50mm 1.4 mit Kodak Portra 400

Minolta XD7 und MD Rokkor 50mm 1.4 mit Kodak Portra 400

Minolta XD7 und MD Rokkor 50mm 1.4 mit Kodak Portra 400

Minolta XD7 und MD Rokkor 50mm 1.4 mit Kodak Portra 400

Zusammenfassend muss ich sagen: Es hat sich gelohnt, sich genau für DIESE Kamera zu entscheiden. Sicherlich gewagt, diese ungeprüft mit teuren Filmrollen zu bestücken, um sie gerade in Paris auszuprobieren. Aber ich vertraute den Angaben des Fotofachgeschäftes und wurde wahrlich nicht enttäuscht. Mit den Ergebnissen bin ich wirklich zufrieden.

Und die Filmauswahl? Der Kodak Tri-X 400 blieb unbenutzt und der Ilford HP5 Plus wird sicherlich nie zu meinen Favoriten unter den SW-Analogfilmen zählen. Hingegen hat mich der Kodak Portra 400 und auch der in Paris nachgekaufte Kodak UltraMax 400 aus dem Geschäft, mit dem ich schon 2010 Bekanntschaft gemacht hatte, wirklich überzeugt.

Minolta XD7 und MD Rokkor 50mm 1.4 mit Ilford HP5 Plus

Minolta XD7 und MD Rokkor 50mm 1.4 mit Ilford HP5 Plus

Minolta XD7 und MD Rokkor 50mm 1.4 mit Ilford HP5 Plus

Und was war in Sachen Fotografie noch so los, in Paris? Eine Fotoausstellung wurde gezeigt, in der "Fondation Henri Cartier-Bresson". Werke von Stephen Shore waren ausgestellt, "Vehicular & Vernacular" nannte sich das Event. Wobei ich sagen muss: Seine alten Sachen mag ich ja sehr, habe auch einige Bildbände von ihm, aber... mit dieser Drohnenfotografie konnte ich wirklich nichts anfangen. Naja, alles Geschmacksache.

Impressionen Ausstellung "Stephen Shore - Vehicular & Vernacular", Fondation Henri Cartier-Bresson, 01.06.-15.09.2024:

Abschließend kann ich sagen, dass sie mich wirklich gepackt hat, die Analogfotografie. Da werde ich sicherlich dranbleiben und kann so einen "Ausflug" durchaus empfehlen.

Probiert es mal aus!